Borreliose ist eine, vor allem durch Zecken übertragene, Infektion mit spiralförmigen Bakterien die sich nicht nur im Blut, sondern in praktisch allen Körpergeweben fortbewegen können. Je nach Befall können die verschiedensten Beschwerden ausgelöst werden, was nicht selten zu Verwechslungen mit anderen Krankheiten führt. Erschwert wird die Diagnose durch das Fehlen eines anerkannten und sicheren Labornachweises. Die Borrelien tauchen nicht nur in verschiedenen Arten auf, sie können sich auch in verschiedene Zustandsformen verwandeln. Als kugelförmige Zysten können sie in menschlichen Zellen eindringen und sind hier für die Immunabwehr völlig unsichtbar. Sie können sich auch massenhaft als Bakterienfilm zusammenschließen und sind in dieser Form widerstandsfähig gegenüber Fresszellen und auch Antibiotika.
Eine Bekämpfung durch Antibiotika im Frühstadium ist aussichtsreich. Wegen der geringen Teilungsgeschwindigkeit der Borrelien muss aber eine entsprechend verlängerte Einnahmedauer vorgesehen werden. In späteren Stadien muss die Antbiose durch interzelluär wirksame Medikamente ergänzt werden. Die notwendige Behandlungsdauer kann dann leicht ein Jahr überschreiten und muss bei wiederkehrenden Beschwerden wiederholt werden.
Verlässliche und unumstrittene Studien bzgl. Behandlungsart und Dauer sind leider nicht verfügbar. Es gibt Hinweise, dass viele unbehandelte oder zu kurz behandelte Infektionen nach einigen Jahren schubweise verschiedenste Beschwerden verursachen, deren wahre Ursache oft nicht sofort erkannt wird. Eine spontane Ausheilung einer manifesten chronischen Borreliose konnte bisher noch nicht nachgewiesen werden.