Mammographie

Die Mammographie mit Röntgen ist in Deutschland das am weitesten verbreitete Verfahren zur Früherkennung von Brustkrebs. Dabei können Tumore entdeckt werden, bevor sie tastbar sind, was eine frühzeitige und weniger aggressive Behandlung ermöglicht.

Mit der Weiterentwicklung der Röntgentechnik können immer kleinere Strukturen mit immer geringerer Strahlendosis bildlich dargestellt werden. Dies erhöht jedoch auch die Wahrscheinlichkeit von falsch-positiven Befunden durch die Visualisierung harmloser kleiner Kalkeinlagerungen. Andererseits können ausgeprägte Kalzifizierungen einen Tumor verdecken und somit ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen.

Obwohl die Strahlenbelastung mittlerweile gering ist, stellt eine häufige Anwendung dennoch ein Risiko für Strahlenschäden dar. Eine 2004 veröffentlichte Studie der Universität Oxford ergab, dass in Großbritannien etwa 0,5 % der Krebsmortalität auf die Röntgendiagnostik selbst zurückzuführen ist.

Bei der herkömmlichen Mammographie werden zwei Ansichten der Brust aufgenommen, eine von oben nach unten und eine von der Seite. Die Brust-Tomosynthese ist eine Weiterentwicklung, bei der die Strahlenquelle während der Aufnahmen verschwenkt wird. Aus den verschiedenen Ansichten kann ein dreidimensionales Bild mit verbesserten Diagnosemöglichkeiten errechnet werden. Diese Methode kommt im Gegensatz zur Computertomographie ohne Röhre aus, liefert aber auch weniger Informationen.

In besonderen Fällen ordnet der Arzt eine Computertomographie der Brust (Brust-CT) an. Dieses Verfahren liefert Querschnittsbilder der Brust, die zu einer dreidimensionalen Darstellung verarbeitet werden können und eine präzisere Bewertung der Strukturen ermöglichen. Eine speziell für Brustuntersuchungen entwickelte Variante ist die Spiral-CT, bei der die Patientin auf dem Bauch liegt und die Brust in eine Vertiefung hängt.

Generell ist die Strahlenbelastung bei CT-Verfahren etwa zehnmal höher als bei der einfachen Mammographie. Ein zusätzliches Risiko kann durch die Infusion von Kontrastmitteln entstehen.

Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland übernehmen die Kosten für die Mammographie im Rahmen des Brustkrebsfrüherkennungsprogramms für Frauen ab 50 Jahren alle zwei Jahre. Bei Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko auch früher.  Die Kostenübernahme für CT-Verfahren wird jedoch im Einzelfall geprüft.

Eine individuelle Abwägung der Vor- und Nachteile ist wichtig, um eine informierte Entscheidung über die Teilnahme an Mammographie-Screenings zu treffen.