Mit einem Dunkelfeldmikroskop können die einzelnen Bestandteile des Blutes gut dargestellt werden. Sichtbar werden sowohl die zahlreichen roten Blutkörperchen, die Erythrozyten, als auch die verschiedenen weißen Blutkörperchen, die für die Immunabwehr zuständig sind und die Thrombozyten für die Blutgerinnung.
Bei der Erstellung eines Blutbildes im Labor werden die verschiedenen Blutkörperchen eingefärbt und automatisch bezüglich Art und Größe ausgezählt. Mit diesen Angaben erhält der Arzt wichtige Hinweise zur Vitalität des Patienten und kann evtl. bereits eine Reihe von Krankheiten vermuten.
Bei der Auswertung des Blutes mit Dunkelfeldmikroskopie wird ein Blutstropfen direkt oder mit einem Mittel zur Gerinnungshemmung versetzt auf einen Objektträger gebracht und dann über einen längeren Zeitraum beobachtet. Damit werden eine Reihe zusätzlicher Aussagen über den Gesundheitszustand des Patienten möglich.
Fügt man dem Blut eine Nährlösung bei und verhindert seine Gerinnung bleibt das Blut über einen langen Zeitraum lebendig und kann weitere Informationen liefern. Symbiotische Mikroorganismen oder pathogene Bakterienformen, die in menschlichen Zellen leben können, werden unter geeigneten Bedingungen sichtbar und können in die Beurteilung des Gesundheitszustandes einbezogen werden.
Die Auswertung von Vitalblut mit Dunkelfeldmikroskopie erfordert neben professionellem Equipment viel Zeit und Geduld und vor allem auch viel Wissen und Erfahrung.
In nicht wenigen Fällen kann für schwer beeinträchtigende Krankheitsbilder auch nach Konsultation vieler Spezialisten aus den verschiedenen Fachbereichen keine eindeutige Diagnose erstellt werden. Eine Behandlung beschränkt sich dann meist auf die Linderung oder erleichterte Tolerierung der Symptome. Typische Beispiele sind hier Befall mit Parasiten, Spirochäten wie Borrelien und den vergesellschafteten Koinfektionen. In solchen Fällen kann die sehr aufwändige Blutanalyse mit Dunkelfeldmikroskopie Hinweise zur Diagnose liefern.
Es gibt Studien, die die Anwendung der Dunkelfeldmikroskopie auch zum Nachweis von Borreliose untersuchen. Eine der frühen Studien zu diesem Thema wurde 1986 von Dr. Alfons Weber und Dr. Fritz Burgdorfer durchgeführt und veröffentlicht. Diese Studie untersuchte die Möglichkeit, Borrelien in Blutproben von Patienten mit Verdacht auf Borreliose mithilfe der Dunkelfeldmikroskopie nachzuweisen. Die Forscher berichteten, dass sie spirochätenähnliche Strukturen in den Proben beobachtet hätten, die sie als Borrelien interpretierten.
Das Bild (Quelle: Nadine Bukowski) zeigt eine Aufnahme mit Dunkelfeldmikroskope von einem Patienten mit aktiven Borrelien in verschiedenen Ausprägungen.