In Europa gibt es im Unterschied zu den USA eine Vielzahl von verschiedenen Borrelienstämmen und man muss davon ausgehen, dass sie auch unterschiedliche Symptome zur Folge haben. Die größte Schwierigkeit bei der Diagnose der Borreliose ist die geringe Anzahl der typischen Symptome und die hohe Anzahl von Beschwerden, wie sie auch bei anderen, zum Teil sehr schwerwiegenden Krankheiten auftreten. Dazu gibt es zur Zeit noch kein Testverfahren, mit dem man eine Borreliose mit Sicherheit nachweisen kann. Die von den Kassen bezahlten Bluttestverfahren können nur etwa 40 Prozent der Infektionen erkennen.
Typisch ist der schubförmige Verlauf mancher Beschwerden durch Borreliose. So ist es nicht selten, dass sich z.B. ein vermuteter „Tennisarm“ oder eine „Kalkschulter“ von selbst gebessert haben, bis ein Termin bei einem Orthopäden möglich ist. Leider ist das Problem damit nicht behoben. Waren Borrelien ursächlich, so sind sie nicht verschwunden, sondern haben sich nur in Körperzellen zurückgezogen. So werden sie von der Immunabwehr nicht mehr erkannt, die Entzündungsreaktionen und damit auch die Schmerzen gehen zurück. Die befallenen Zellen können jedoch jederzeit wieder aktiv werden, vor allem aber sind sie in ihrer Funktion beeinträchtigt. Häufig werden schlecht durchblutete Bänder oder Sehnen befallen, die dann auch im schmerzlosen Zustand bei ungewöhnlich geringen Belastungen reißen können. Oft sind hier die Achillessehnen betroffen.
Die Möglichkeiten der Symptome bei der Borreliose sind extrem vielfältig und meist typisch für andere, zum Teil lebensbedrohende Erkrankungen. Die Borreliose selbst ist jedoch in der Regel nicht tödlich, aber oft sehr belastend mit der Gefahr des Suizids. Die ausgeprägte Vielfalt der Symptome erschwert die korrekte Diagnose erheblich und führt oft zu vielen erfolglosen Arztbesuchen. Durch das Fehlen eines eindeutigen Nachweises einer Borreliose ist leicht eine Verwechslung mit anderen Erkrankungen möglich und damit die Gefahr einer nicht adäquaten und damit nutzlosen Behandlung sehr groß.
Die folgende Aufzählung möglicher Symptome ist sicher nicht vollständig, lässt aber die Schwierigkeit einer korrekten Diagnose erahnen.
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- Hautrötung am Ort des Stiches, aber auch an anderen Stellen
- Gelenk-/Muskel-Schmerzen in den Füßen
- Schwellungen an den Zehen, am Fußballen
- Brennen an den Fußsohlen (Anlaufschmerz)
- nächtliches Schwitzen
- grundloses Schwitzen oder Frieren tagsüber
- unerklärliche Gewichtsänderung (Krebsverdacht bei Abnahme)
- Erschöpfung, extreme Müdigkeit
- unerklärlicher Haarausfall
- geschwollene Lymphknoten
- Lipome an verschiedenen Körperteilen
- Schmerzen in den Hoden oder Leisten
- nicht plausible Unregelmäßigkeit der Menstruation
- nicht erklärliche Milch-Produktion (Laktation)
- Blasenentleerungsstörung, Drangblase, Empfindungsstörungen (Verwechslung mit Multipler Sklerose)
- Sexuelle Funktionsstörung oder Libido-Verlust
- Schilddrüsenunterfunktion (Verwechslung mit Hashimoto)
- Magenbeschwerden
- Veränderte Stuhlgewohnheiten (Verstopfung, Durchfall)
- Schmerzen des Brustkorbs oder Wundgefühl über den Rippen
- Kurzatmigkeit, Husten
- Herzklopfen, Herzstolpern, Block im Herzreizleitungssystem
- Gelenk-Schmerzen oder -Schwellung
- Karpaltunnelsyndrom
- Steifheit der Gelenke, des Nackens oder des Rückens
- Schmerzen am Steißbein
- Tennisarm, Kalkschulter
- Muskel-Schmerzen oder -Krämpfe
- Zucken im Gesicht oder von anderen Muskeln
- Kopfschmerz, „Migräne“
- Nacken-Steifheit
- Kitzeln, Taubheit, Brennen oder Stiche an verschiedenen Körperteilen
- Zahnschmerzen ohne erkennbare Ursache
- Lähmungen im Gesicht, wie hängendes Augenlid, hängender Mundwinkel (Verwechslung mit Schlaganfall)
- Geschmacksstörungen
- Sehstörungen wie Doppelsehen, Schleiersehen, Mücken-sehen
- Hörstörungen wie Summen, Klingen,Tinnitus
- Schwindel, Gleichgewichtsstörung, verstärkte Reisekrankheit
- Benommenheit, Verwirrtheit, Schwierigkeit beim Laufen
- Zittern (Tremor)
- Panikattacken
- Verwechslungen, Verwirrtheit, Schwierigkeiten beim Denken
- Schwierigkeiten beim Konzentrieren oder Lesen
- Vergesslichkeit, schlechtes Kurzzeitgedächtnis
- Desorientiertheit: Verirren, Laufen zu falschen Orten (Verwechslung mit Alzheimer)
- Schwierigkeiten beim Sprechen, Wortfindungsprobleme
- ungewöhnliche Stimmungsschwankungen, Gereiztheit, Depressionen
- gestörter Schlaf: zu viel, zu wenig, frühes Erwachen
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