Bei Frauen ist der Brustkrebs mit ca. 70 000 Neuerkrankungen pro Jahr die häufigste Krebsart. Auf Basis der aktuellen Daten des RKI erkrankt etwa eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Die positive Nachricht ist, dass bei frühzeitiger Erkennung die Überlebensraten sehr hoch sind und dass Vorsorgeuntersuchungen leichter als bei anderen Krebsarten durchführbar sind.
Allerdings gibt es unterschiedliche Methoden mit jeweils verschiedenen Vor- und Nachteilen, wobei keine eine 100-prozentige Genauigkeit erreicht. In Deutschland ist die Mammographie mit Röntgengeräten der Standard. Etwa 30 von 1000 Frauen erhalten damit einen auffälligen Befund und einen Termin für weitere Untersuchungen, meist eine Stanzbiopsie.
Bei 24 der 30 Frauen mit auffälligem Befund stellt sich nach weiteren Untersuchungen heraus, dass sie keinen Brustkrebs haben. Die Nachricht, dass bei einer Mammographie eine Auffälligkeit gefunden wurde, macht oft Angst. Die Zeit bis zum endgültigen Ergebnis wird von den meisten Frauen als sehr belastend erlebt. Auch wenn sich ein Verdacht nicht bestätigt, kann diese Erfahrung nachwirken.
Bei etwa 5 der 6 Frauen mit Brustkrebsdiagnose wird ein invasiver Tumor festgestellt, der sich ohne Behandlung im ganzen Körper ausbreitet. Bei einer der 6 Frauen werden Krebszellen innerhalb der Milchgänge gefunden (DCIS), die sich ohne Beeinflussung durch eine Biopsie in der Regel nicht weiter ausbreiten.
Aufgrund der möglichen Fehlerquellen sind Übertherapien nicht selten und betroffene Frauen sollten daher alle Verfahren zur Absicherung einer Diagnose kennen.