Thermographie

Die medizinische Thermographie ist ein Diagnoseverfahren, mit dessen Hilfe Temperaturveränderungen auf der Körperoberfläche diagnostisch ausgewertet werden. Asymmetrische Temperaturverteilungen oder lokale Überwärmungen können Hinweise auf Störungen innerer Organe oder der Gefäße geben. Die Thermographie ein völlig ungefährliches, schmerzfreies und nicht invasives Verfahren zur klinischen Diagnostik. Von der Infrarot-Kamera geht keine Strahlung aus. Die Untersuchung  ist somit nicht schädigend für die Patienten und daher auch für Schwangere geeignet.

Eine Erweiterung der Methode besteht in der Regulationsthermographie. Hierbei wird der Körper einem Temperaturreiz ausgesetzt und die Auswirkung an einer Anzahl bestimmter Körperpunkte ermittelt. Aus der Art und Weise wie der Körper eine Abkühlung auszugleichen versucht, kann auf den Gesundheitszustand innerer Organe geschlossen werden, Ursprünglich wurde bei der Regulationsthermographie nach Prof. Rost ein Temperaturfühler nacheinander auf etwa 60 bestimmte Hautareale gehalten und die Temperatur vor und nach einer Abkühlphase ermittelt. Die Ergebnisse wurden in ein Thermogramm übertragen und anhand der übersichtlichen grafischen Darstellung  die Befundung erhoben. Mit den derzeitigen technischen Möglichkeiten bietet sich die berührungslose und schnelle Temperaturermittlung mit einer infrarotempfindlichen Thermokamera an.


Die Standardthermographie erzeugt ein einzelnes Bild der Wärmeverteilung einer Körperregion.

Paula_160910_Rueck
Aktivierte Arthrose im rechten Knie

Dieses Vorgehen entspricht der inzwischen verbreiteten Gebäudethermographie, bei der z.B. Wärmeverluste durch Mauern oder Fenster sichtbar gemacht werden können. In der Medizin gelingt so die Darstellung besonders stark durchbluteter Körperteile, wie sie z. B. im Rahmen von Entzündungen auftreten können. Arthrotische Veränderungen in Gelenken werden so im aktivierten Zustand, d. h. wenn bereits eine entzündliche Reaktion eingesetzt hat, gut sichtbar. Auch Brustkrebs erzeugt durch die gesteigerte Durchblutung eine lokale Erwärmung und wird mit Thermographie erkennbar.


 

Die Gefäßdarstellung kann sowohl aus wenigen Aufnahmen vorgenommen werden als auch aus einer längeren Szene ausgewertet werden. Es ergeben sich Aussagen zur Funktionsfähigkeit der Vasomotorik, also der Fähigkeit der Gefäße, ihren Durchflussquerschnitt zu ändern und Aussagen zur Existenz verdächtiger Gefäßmuster, wie sie bei Brustkrebs auftreten können.

E3_Ausschnitt
Normale Gefäßausprägung in der Brust

Diese Muster können schon in einem sehr frühen Stadium der Krebsentwicklung zu sehen sein, wenn es noch keine Temperaturerhöhung oder Dichteänderung der Region gibt. Bewährte Verfahren wie Röntgenmammographie oder Ultraschall können solche Veränderungen im Anfangsstadium einer Krebserkrankung nicht aufspüren.


 

Die Regulationsthermographie ist ein dynamisches Verfahren, bei der die Reaktion des Körpers auf einen Kältereiz ausgewertet wird. Beobachtet man diese Körperreaktion mit einer Thermokamera, so lässt sich eine Reihe von gesundheitlichen Problemen lokalisieren. Der Kältereiz wird üblicherweise durch Entkleiden des Oberkörpers in einem normal temperierten Raum vorgenommen.

Reg_Dynamik
Temperaturverlauf an mehren Körperpunkten

Während der Messzeit von 20 Minuten kommt es zu einem typischen Temperaturverlauf an verschiedenen Punkten des Kopfes, der Arme und des Oberkörpers. Diese Temperaturverläufe korrelieren wiederum mit einer Reihe von Krankheiten, so dass deren Diagnose unterstützt wird.

 

Die Infrarotdiagnostik kann unter anderem bei folgenden Erkrankungen eingesetzt werden:

  • Brustkrebs, hier vor allem auch die Vorstufen
  • Mastopathie und  Mastitis
  • arterielle Durchblutungsstörungen der Extremitäten
  • Entzündungen im Bereich der Gelenke 
  • lokalisierte Entzündungen
  • neurologische Störungen
  • Prävarikosis, Varikose
  • Thrombophlebitis
  • Raynaud­-Syndrom

BRUSTVORSORGE OHNE RÖNTGEN

weiter ..

 

Borreliose – Brustthermografie